Eine wirkliche Überraschung war es nicht: die Arbeit in einem Forstbetrieb ist körperlich ausgesprochen anstrengend und anspruchsvoll. Dank eines Vor-Ort-Termins mit dem Euskirchener Forstbetrieb Koppenburg haben wir die biomechanischen Belastungsdaten bei alltäglichen Arbeiten im Wald aber nun auch schwarz auf weiß. Und die Ergebnisse sind erstaunlich.
Möglich macht die Datenerhebung das neue ForLife-Kinetics-System, für das eine der modernsten Technologien im Bereich der 3D-Bewegungsanalyse zum Einsatz kommt. Insgesamt 17 drahtlose Sensoren, die mit verstellbaren Gurten am Körper befestigt werden, gewährleisten dabei eine präzise Analyse menschlicher Bewegungen in Echtzeit. Dank zuverlässiger Funktechnik können die Daten auch aus sicherem Abstand erfasst werden.
Und das war auch gut so, denn unser „Labor“ war dieses Mal der Friesheimer Wald in der Nähe von Weilerswist, wo einige abgestorbene Bäume Platz für den Nachwuchs machen sollten. Dieser Job ist nur etwas für absolute Profis und jeder, der nicht täglich die Kettensäge schwingt, tut gut daran, Abstand zu halten.
Ausgestattet mit den ForLife-Kinetics-Sensoren, haben wir einen Mitarbeiter des Forstbetriebs Koppenburg einen Vormittag lang bei seiner Arbeit begleitet. Dabei haben wir sowohl den gesamten Bewegungsablauf bei einer Baumfällung als auch einzelne Teiltätigkeiten, wie zum Beispiel den Einsatz des Fällhebers oder ausschließlich das Anlegen eines Fällkerbs gemessen.
Das Kinetics-System erfasst hierbei kleinste Zuckungen bis hin zu hochdynamischen Bewegungen des gesamten Körpers. Auch die Traglast, in diesem Fall das Gewicht der Kettensäge, fließt natürlich in die Berechnung mit ein.
Als Grundlage für die Datenauswertung dienen die aktuellen arbeitswissenschaftlichen und biomechanischen Bewertungskriterien der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV Information 208-033). Auf Basis der individuellen Messungen können dann Gefährdungsbeurteilungen erstellt sowie Aussagen über notwendige Maßnahmen zur ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung, Einhaltung physiologischer Belastungsgrenzen und Vermeidung berufsbedingter Gesundheitsgefahren getroffen werden.
„Wir haben gesehen, dass der Mitarbeiter sich wirklich sehr umsichtig bewegt und die Vorgaben für ein rücken- bzw. gelenkschonendes Arbeiten vorbildlich eingehalten hat“, so Michael Gissing von ForLife. „Trotzdem haben wir an der ein oder anderen Stelle deutliche Belastungsspitzen gemessen, die sich in diesem Beruf aber einfach nicht vermeiden lassen. Das ist eben ein körperlich anstrengender Job.“
Aber es gibt eine sinnvolle Lösung für dieses Problem. An dieser Stelle setzt ForLife nämlich mit einem individuellen Präventionstraining an. Anstatt alle über einen Kamm zu scheren, wie es oft beim eher unbeliebten „Rückentraining“ gemacht wird, können wir mit einem Muskelaufbautraining gezielt an möglichen Schwachstellen ansetzen. Ergänzt wird solch ein Trainingsprogramm mit einem Beweglichkeitstraining, um auch hier ein Gleichgewicht zu schaffen oder zu erhalten.
Wenn Sie Fragen zu ForLife-Kinetics haben und dich körperlichen Belastungen in ihrem speziellen Arbeitsbereich mit Hightech-Unterstützung kennenlernen möchten, dann schreiben sie uns gerne an.