Von Null auf Hundert – Teil 3

Melanie Rick vom Peloton Stabilus Team hat sich mit ganzem Herzen dem Rennradsport verschrieben. Wir helfen ihr dabei, sich gezielt auf ihre Rennen vorzubereiten. Hier schreibt sie uns ein paar Eindrücke dazu:

‚Nach der Flandern-Rundfahrt stand mit dem Amstel Gold Race das nächste Highlight meiner Radsaison auf dem Plan. Ich hatte mich sehr darauf gefreut, doch dann kam alles ganz anders…

Was Regeneration, körperliche Gesundheit und Vernunftentscheidungen betrifft, habe ich nach der Flandern-Rundfahrt einiges dazu gelernt. Ein Virusinfekt hat mich über zwei Wochen stark geschwächt und daher musste ich mich schweren Herzens gegen die Teilnahme am Amstel Gold Race entscheiden.

Hierbei hat mir mein Trainer Michael Gissinger durch regelmäßige Gespräche sehr geholfen auf meinen Körper zu hören, was mich letztlich zu der Vernunftentscheidung gebracht hat. Auch diese Erfahrung gehört wohl zum Leben als Radsportlerin dazu.

Im Fokus standen danach für mich erstmal Erholung und wieder fit werden, um beim Gran Fondo Rosa am 23. April in den Niederlanden starten zu können.

Nach der Anreise am Vortag des Eintagesrennens ging es zunächst zur Ausgabe der Startunterlagen in Overbeek. Den Rest des Tages ließ ich dann mit den anderen Mitfahrern gemütlich bei einem leckeren Abendessen ausklingen.
Ich hatte mir bewusst vorgenommen, dieses Event so ruhig wie möglich anzugehen, da ich durch den krankheitsbedingten Trainingsausfall noch nicht wieder an meine vorherige Leistung anschließen konnte. Daher hatte ich auch durchaus größeren Respekt vor dem 160 km langen Rundkurs und wollte nichts unnötig riskieren.

Am Morgen des Starts war ich dann zunächst noch relativ ruhig, sicher auch durch die Vorerfahrung in Flandern. Dann ging es auch schon los und plötzlich war da doch ein leicht nervöses Bauchgefühl auf den ersten Kilometern nach dem Start. Aber: lockeres Kurbeln, tiefes Durchatmen und die bereits zu Beginn schönen Streckenabschnitte haben mich sehr schnell wieder beruhigt.

Von moderaten, etwas längeren Anstiegen bis zu kurzen, steilen Rampen und flachen langen Passagen war alles auf der Strecke vorhanden. Der Wind war jedoch der größte Feind, denn er war immer da und kam gefühlt von allen Seiten
Ich kann euch sagen, der hat ordentlich Kraft und Nerven geraubt. Dann haben uns mittendrin noch zwei kräftige Regen- und Hagelschauer überrascht, die mich aber auch nicht zum Aufgeben, sondern zum Weiterkämpfen gebracht haben. Insgesamt war es aber eine tolle Strecke und nach meiner Pause genau die richtige Anforderung an meine derzeitige Leistungsfähigkeit.

Auf die Signale des eigenen Körpers zu hören, Ruhepausen zur Regeneration einzulegen und offene und regelmäßige Gespräche mit meinem Trainer zu führen – dies alles sind Dinge, die ich jetzt noch mehr zu schätzen weiß. Und das kann ich so auch jedem anderen Sportler ans Herz legen.

Im Juni steht für mich jetzt „Rund um Köln“ mit der 68 km-Distanz als Rennen im Fokus und das entsprechende Renntraining startet ab sofort mit Michael Gissingers Hilfe. RuK 2017 wird sehr spannend für mich, denn ich kann das Rennen dann mit Training und guter Vorbereitung mit meinem Ergebnis aus 2016 vergleichen.

Ich freue mich sehr darauf und werde hier darüber berichten.‘